CfP - Wachstumsmotor Europa Utopie, Segen oder Fluch?

12.03.2019 -  

Call for Papers für ein Veranstaltung der Sektion Europasoziologie auf der 2. Regionalkonferenz der
Deutschen Gesellschaft für Soziologie „Great Transformation: Die Zukunft moderner Gesellschaften
vom 23. bis zum 27. September 2019 in Jena

Organisator_innen: Stefanie Börner (OttovonGuerickeUniversitätMagdeburg) und Sebastian
Büttner (Universität DuisburgEssen)

Der Prozess der europäischen Integration hat die wirtschaftliche Entwicklung Europas und die
Transformation der europäischen Gesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten ganz entscheidend
mitgeprägt. Die Schaffung der Europäischen Union (EU) hat nicht nur neue Regierungsformen und eine
neue transnationale soziale Ordnung hervorgebracht, sondern auch neue Interessenkonflikte, soziale
Ungleichheiten und Verteilungskämpfe. Die unzähligen Narrationen über Europa und die Europäische
Union spiegeln diese Vielfalt, Brüche und Krisen wider. Während die einen Europa als Sonderform der
Globalisierung und als einen begrüßenswerten Wachstums und Entwicklungsmotor betrachten, stellt
die EU mit ihren liberalen Skripten für andere eher einen souveränitäts, identitäts und
wirtschaftspolitischen Brandbeschleuniger dar. Auch die jüngsten politischen Verwerfungen im
Inneren und an den Außengrenzen der EU verdeutlichen die Widersprüche und Spannung, die der
Prozess der europäischen Integration hervorbringt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, in
welche Richtung diese Entwicklungen weisen und inwieweit die Europäische Union in der Lage ist, die
großen Transformationen Europas zu bewältigen.
Das Panel greift diese Frage auf und beschäftigt sich sowohl mit Europas gegenwärtigen Problemen
und Problemlösungsangeboten als auch mit den historischen utopischen Entwürfen Europas, die
wegweisend für den Integrationsprozess in der Nachkriegszeit waren. Unter anderem sollen hierbei
folgende Fragen adressiert werden: Welche gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen und utopischen
Gesellschaftsentwürfe begleiten den Prozess der Europäischen Integration? Inwiefern haben die
jüngsten Krisen die EuropaDiskurse verändert? Stößt das Wachstums und Entwicklungsmodell
„Europa“ heute an seine Grenzen? Welche Erneuerungspotenziale und Zukunftsentwürfe lassen sich
im Hinblick auf Europa heute ausmachen? Welche Deutungsangebote und Vorschläge zur Bewältigung
der großen Zukunftsfragen macht die EU und welche Gesellschaftsentwürfe verbinden sich damit
(gerade im Hinblick auf Nachhaltigkeit, transnationale Solidarität, Postwachstum)?
Wir freuen uns über interessante konzeptionelle und/oder empirisch gehaltvolle Beiträge.
Interdisziplinäre (etwa geschichts oder politikwissenschaftliche) Einreichungen sind ausdrücklich
erwünscht. Bitte senden Sie eine Skizze Ihres Beitrags im Umfang von max. 300 Wörtern bis zum
31.3.2019 an:


Stefanie Börner stefanie.boerner@ovgu.de

Sebastian Büttner sebastian.buettner@unidue.de

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